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16. September 2024

Lisa Tiefenbacher, Osteopathin für Hund und Pferd

In diesem Blogbeitrag möchte ich Euch gerne die Arbeit von Lisa Tiefenbacher näherbringen. Lisa ist Osteopathin und Tierhomöopathin für Hunde und Pferde. Aber zunächst will ich von meinen persönlichen Erfahrungen berichten.

Alles begann bei den Pferden. Wir hatten das gleiche Hobby und lernten uns damals über die Reiterei kennen. Einige Zeit später kam meine Hündin Keksi in mein Leben, und bereits im Alter von einem Jahr zeigten sich bei ihr Defizite im Bewegungsapparat, speziell in den Kniegelenken. Tierärztlich wurde bei Keksi damals in beiden Kniegelenken eine hochgradige Patellaluxation diagnostiziert. Zwei Tierärzte, unabhängig voneinander, rieten mir zu einer Operation. Ich war natürlich fix und fertig – gerade ein Jahr alt und dann gleich zwei Operationen.

Lisa riet mir zu Muskelaufbau und regelmäßiger Behandlung bei ihr. Das ist jetzt acht Jahre her. Zu einer Operation ist es nie gekommen. Keksi läuft ohne Schmerzen und Einschränkungen. Um das Ganze jedoch weiterhin im Auge zu behalten und auch eventuelle Blockaden zu lösen, sind wir bis heute regelmäßig bei Lisa in Behandlung. Ich bin wahnsinnig froh darüber, diesen Schritt der Operation nicht gegangen zu sein.

Natürlich muss man aber auch sagen, dass diese Option nicht immer möglich ist. Bei einem 30 kg schweren Hund, bei dem viel mehr Gewicht auf den Gelenken lastet, wäre damals eine Operation sicherlich notwendig gewesen.

Hunde aller Rassen und Größen entwickeln häufig Gelenkprobleme. Oft hilft eine osteopathische Behandlung.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Entscheidung, Lisas Empfehlungen zu folgen, eine der besten war, die ich für Keksi treffen konnte. Die regelmäßige Behandlung und die gezielte Therapie haben nicht nur ihre Lebensqualität verbessert, sondern auch unsere Beziehung gestärkt. Es ist beeindruckend, wie viel positive Veränderung durch eine ganzheitliche Herangehensweise erreicht werden kann. Ich hoffe, dass meine Erfahrungen anderen Hundebesitzern Mut machen, alternative Therapien in Betracht zu ziehen, wenn traditionelle Wege nicht immer möglich oder gewünscht sind.

Um Euch die Arbeit von Lisa Tiefenbacher noch etwas näherzubringen, habe ich sie für ein Interview gewinnen können. In unserem Gespräch gibt sie Einblicke in ihre Ansätze als Osteopathin und Tierhomöopathin und erklärt, wie ihre Methoden sowohl Hunden als auch Pferden zugutekommen. Das Interview bietet Euch die Gelegenheit, mehr über ihre Philosophie und ihre Erfahrungen zu erfahren. 

Interview

Hallo Lisa,

ich freue mich sehr, dass Du uns einen kleinen Einblick in Deine Arbeit geben möchtest. Wir kennen uns nun schon einige Jahre – erst durch die Pferde und mittlerweile auch schon viele Jahre als Kundin bei Dir.

Wie bist Du dazu gekommen, Osteopathin zu werden? Gab es einen bestimmten „Aha“-Moment, oder war das schon immer Dein Traum?

Ich bin ursprünglich gelernte Humanphysiotherapeutin. Als mein Pferd vor 10 Jahren Rückenprobleme zeigte und die Tierosteopathie damals noch nicht weit verbreitet war, dachte ich mir, dass ich ihm irgendwie helfen muss. Also habe ich mich eingehend mit dem Thema beschäftigt und mich entschieden, ein weiterführendes Studium für Humanphysiotherapeuten zur Tierphysiotherapeutin und Tierosteopathin zu absolvieren. Dies dauerte 2,5 Jahre, und nachdem die Anfragen von anderen Tierbesitzern so hoch waren, entschloss ich mich, mich als Pferde- und Hundeosteopathin selbstständig zu machen.

Was genau macht ein Osteopath, und kann man diese Art der Behandlung mit der eines Physiotherapeuten vergleichen?

Vergleiche sind möglich, aber ein Osteopath behandelt ganzheitlicher als ein Physiotherapeut. Während ein Physiotherapeut oft auf spezifische Beschwerden und funktionale Einschränkungen konzentriert ist, verfolgt der Osteopath einen umfassenderen Ansatz.

Ich selbst kombiniere physiotherapeutische und osteopathische Techniken in meinen Behandlungen. Dadurch kann ich ganzheitlich arbeiten und Funktionsstörungen im gesamten Körper gezielt beheben. Diese integrierte Herangehensweise ermöglicht es mir, die Ursachen von Problemen umfassender zu verstehen und zu behandeln, anstatt nur die Symptome zu adressieren.

Das Lösen von Blockaden und Verspannungen ist ein wichtiger Teil der Therapie.

Du behandelst Hunde und Pferde. Wie läuft eine Behandlung bei Dir ab und wo finden diese statt?

Die Behandlung von Hunden erfolgt in meiner Praxis, wo ich in einer gut ausgestatteten Umgebung arbeiten kann. Bei Pferden gestalte ich die Behandlung meist vor Ort, entweder in den Ställen oder in Kliniken. Der Transport von Pferden ist relativ aufwendig, daher ist es oft praktischer, die Behandlung direkt am Standort des Pferdes durchzuführen.

Ein Osteopath behandelt drei Hauptsysteme: das parietale System (Muskeln und Gelenke), das viszerale System (Organe) und das craniosacrale System (die Verbindung zwischen Kreuzbein und Kopf). Durch die ganzheitliche Betrachtung und Behandlung dieser Systeme kann ich gezielt auf Funktionsstörungen eingehen und den Heilungsprozess unterstützen.

Welche Diagnosen bringen Deine Patienten mit?

Meine Patienten weisen in der Regel Störungen am Bewegungsapparat oder an den Organen auf. Die Hunde und Pferde, die ich behandle, zeigen oft Schmerzen in den Gelenken oder in der Muskulatur. Häufig leiden sie an Arthrose, Verspannungen und Verknöcherungen, Rückenproblemen, unklaren Gangbildern sowie an Schmerzen unterschiedlicher Art.

Lisa, Du bist außerdem auch Tierhomöopathin. Wie setzt Du diese Kenntnisse in Deine Behandlungen ein?

Durch meine Ausbildung zur Tierhomöopathin kann ich meine Patienten ganzheitlicher beraten und unterstützen. Die homöopathischen Mittel ergänzen meine osteopathische Behandlung, indem sie den Heilungsprozess auf einer weiteren Ebene fördern. Sie helfen dabei, das gesamte Wohlbefinden der Tiere zu verbessern und können spezifische Symptome oder Störungen gezielt unterstützen. Diese integrative Herangehensweise ermöglicht es mir, eine umfassendere und individuellere Betreuung anzubieten.

Du hast das große Glück, einige wunderbare Wegbegleiter an Deiner Seite zu haben. Erzähl doch mal!

Ja, das stimmt – ich selbst habe zwei Hunde, zwei Pferde und einige Hühner. Gemeinsam mit meinem Mann lebe ich auf einem kleinen Dreiseitenhof.

Lisa kümmert sich nicht nur liebevoll um ihre Patienten. Auch die Hundeeltern werden aufgeklärt, wie sie ihren Lieblingen am besten helfen können.

Lisa, ich habe das Gefühl, dass Du in Deinem Job als Osteopathin vollkommen aufgehst. Würdest Du es als Deine Berufung bezeichnen?

Ja, absolut! Es ist nicht nur mein Job – es ist meine Berufung und meine Leidenschaft. Ich liebe es, Tieren zu helfen.

Bildest Du auch andere Osteopathen aus?

Ja, ich bilde Pferdeosteopathen und Tiertherapeuten aus und biete Kurse sowie Schulungen an. Manche Tiertherapeuten machen ein Praktikum bei mir, um zu hospitieren. Außerdem gebe ich zum Beispiel auch Massagekurse für Pferdebesitzer.

Wie würdest Du Dich selbst beschreiben?
Ich helfe unglaublich gerne Tieren und sehe das als meine Berufung an. Ständig bin ich neugierig auf neue Behandlungsmethoden und bilde mich deshalb regelmäßig weiter. Kunden nennen mich oft eine ‚Pferdeflüsterin‘, weil sich auch Tiere von mir behandeln lassen, die normalerweise niemanden an sich heranlassen. Viele meiner Pferde- und Hundebesitzer sagen, ich hätte ‚Zauberhände‘, da es ihren Tieren nach meiner ganzheitlichen Behandlung deutlich besser geht.

Herzlichen Dank, Lisa, für dieses wunderbare Gespräch und dafür, dass Du uns einen so persönlichen Einblick in Deine Arbeit und Deine Leidenschaft gewährt hast. Es ist beeindruckend zu sehen, mit welcher Hingabe und Liebe Du Tieren hilfst und wie tief verwurzelt Deine Berufung ist. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg auf Deinem Weg und danke Dir für die Inspiration, die Du durch Deine Arbeit vermittelst. Wenn Ihr mehr über Lisa erfahren oder sogar direkt einen Termin ausmachen wollt, besucht ihre Webseite.

An dieser Stelle auch vielen Dank an Kati und ihr Hundekind Gizmo, dass ich seine Behandlung fotografisch begleiten durfte.

Über die Autorin:

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Stefanie Kappe

Stefanie Kappe ist Hundefotografin, Hundemama und seit über 20 Jahren Ergotherapeutin. Mit ihrer Hündin Keksi an ihrer Seite schafft sie in der Natur einzigartige Aufnahmen und verbindet dabei ihre Liebe zu Hunden mit ihrer Leidenschaft für die Fotografie.