

Manche Geschichten schreibt das Leben so, dass sie uns für immer begleiten.
Keksi‘s Geschichte ist so eine. Unsere Geschichte. Am 27. Juni 2025 hat meine geliebte Hündin Keksi in meinen Armen für immer ihre Augen geschlossen. Seitdem ist nichts mehr, wie es war. Die Leere ist groß – und doch ist mein Herz voller Erinnerungen, die mich zum Lächeln bringen und zugleich die Tränen fließen lassen.
Dieser Beitrag wird der letzte Teil meiner Blogreihe „Mein Leben als Hundemama“. Und er ist ein ganz besonderer.
Es ist mein persönlicher Abschied. An einen Hund, der mich tief berührt und mein Leben auf eine Weise verändert hat, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Keksi hat mich gelehrt, im Moment zu leben. Mit ihr habe ich diese neu schätzen gelernt, das Kleine im Großen gesehen – und gespürt, was bedingungslose Liebe wirklich bedeutet. Sie war mehr als nur ein Hund. Sie war mein Ruhepol, mein Quatschkopf, aber auch meine treue Begleiterin, ob im Alltag oder als meine weltbeste Co-Therapeutin. Keksi war einfach immer da. Sie war der Hund, den ich mir immer gewünscht habe – von dem ich aber nie geglaubt hätte, dass es ihn wirklich gibt.

Manchmal sagen Blicke mehr, als tausend Worte.
Der Anfang unseres Weges
Eigentlich glaube ich persönlich nicht an Schicksal. Und doch gibt es Begegnungen im Leben, die sich so richtig anfühlen, dass man kurz ins Zweifeln gerät – weil sie einfach sein müssen. So war es mit Keksi.
Unsere gemeinsame Reise begann am 06. Februar 2016. Es war drei Tage vor meinem Geburtstag – und rückblickend das wohl schönste Geburtstagsgeschenk, das ich je bekommen habe. Dass dieses kleine Abenteuer einmal zu einem ganz großen werden würde, konnte ich damals noch nicht ahnen. Ich wusste nur: Da ist dieses kleine Wesen, das von nun an mein Leben begleiten wird. Was ich noch nicht wusste: Dass sie es für immer verändern würde.

Ankommen in ihrem neuem zu Hause mit ihrem Schnuffelchen.
Mit ihren tapsigen kleinen Pfötchen und ihrer beeindruckenden Ausstrahlung hat sie vom ersten Moment an alle in ihren Bann gezogen. Keksi war etwas ganz Besonderes – das spürte man sofort. Neugierig und mutig erkundete sie ihre neue Welt, als hätte sie nie etwas anderes getan. Jeder Grashalm wurde beschnuppert, jede Ecke neugierig untersucht. Sie war klein, wuselig, sprühte voller Leben – und als hätte sie genau gewusst, dass sie jetzt hierher gehört.
Von Anfang an merkte man, wie wahnsinnig menschenbezogen sie war – und wie schnell sie sich auf mich fixierte. Solange ich in ihrem Sichtfeld war, war für sie die Welt in Ordnung. Dieses Vertrauen, das sie mir schenkte, war riesengroß – und völlig selbstverständlich. Ob Autofahren, Zugfahren oder in ihrem kleinen Körbchen auf meinem Fahrrad mitfahren: Für sie war das alles kein großes Abenteuer. Sie wusste einfach: Solange ich bei dir bin, passiert mir nichts. Und ich wusste: Ich werde alles dafür tun, dass das auch so bleibt.

Die ersten Wochen ging es im Fahrradkörbchen zur Arbeit.
Von Beginn an war ich eine kleine Helikopter-Hundemama. Ja… rückblickend vielleicht manchmal sogar etwas zu sehr. Ich habe sie immer beschützt, auf jedes Geräusch geachtet, ständig kontrolliert, ob ihr auch wirklich nichts fehlt – ob das Geschirr richtig sitzt, ob sie friert, ob ihre Pfötchen sauber sind. Sie war mein kleines großes Glück – und ich hätte sie manchmal am liebsten in Luftpolsterfolie gewickelt, wenn das möglich gewesen wäre.
Und trotzdem: Keksi hat mir nie das Gefühl gegeben, dass ich übertreibe. Sie hat mein Kümmern angenommen – mit dieser Selbstverständlichkeit, die sie so sehr ausgemacht hat. Und ich? Ich hätte für sie die Welt aus den Angeln gehoben.

Ich bin immer für dich da!
Keksis Wesen & unsere gemeinsamen Abenteuer
Keksi war ein Hund, der nicht einfach nur da war – sie hat jeden Raum mit Leben gefüllt. Mit ihrer feinfühligen, neugierigen Art hat sie jede Situation auf ihre ganz eigene Weise geprägt. Sie war sehr sensibel, aufmerksam – und sie hat den Menschen gesehen. Nicht ohne Grund nannten wir sie oft liebevoll unseren „Menschenhund“, denn schon von Anfang an hatte sie deutlich mehr Bezug zu Menschen als zu anderen Hunden. Keksi wollte dazugehören, verstehen, spüren. Und genau das tat sie.
Sie liebte es, draußen zu sein. Wiesen, Wälder, Felder – und vor allem: Wasser. Das war ihr Element. Wenn ich ihr eine ganz besondere Freude machen wollte, dann sind wir an „unseren“ See gefahren. Dort war sie der glücklichste Hund auf Erden. Mit leuchtenden Augen rannte sie den Vögeln hinterher, verfolgte Enten im Wasser – ja, da hat sie mir so manches graue Haar beschert. Meine kleine Jägerin. Nicht selten brachte sie sich dabei in nicht ganz ungefährliche Situationen. Aber Gott sei Dank blieb es immer nur bei einem ordentlichen Herzkasper meinerseits.

Von Anfang an war das Wasser ihr Element.
Keksi war aber auch ein echtes Sensibelchen. Besonders im Alter fiel es ihr zunehmend schwerer, mit Veränderungen im Alltag umzugehen. Sie brauchte ihre feste Struktur – ihr Rhythmus gab ihr Sicherheit. Zu Hause genauso wie auf der Arbeit hatte sie ihre gewohnten Abläufe, an denen sie sich orientieren konnte. Und wenn diese stimmten, war für sie die Welt in Ordnung. Keksi war nie laut. Aber sie war da – mit einer Präsenz, die man spüren konnte. Auf ihre ruhige, liebevolle Art war sie immer mittendrin, ohne sich aufzudrängen. Sie hatte ein Gespür für Menschen, das mich immer wieder faszinierte. Sie wusste genau, wann sie Nähe schenken, wann sie sich zurücknehmen oder einfach nur still anwesend sein sollte.
Und sie war ein echtes Familienmitglied – mit starken Bindungen zu jedem von uns.

Keksi mit ihrer Familie.
Als Keksi zu uns kam, war mein Sohn Luca sieben Jahre alt. Man kann sagen: Sie sind zusammen groß geworden. Für ihn war sie nicht einfach „der Hund“ – sie war seine kleine Schwester.

Keksi mit ihrem großen Bruder Luca.
Gerade zum Schluss entstand zwischen den beiden eine ganz besondere Verbindung. Keksi liebte es, ihn morgens zu wecken und sich anschließend noch ein bisschen mit ihm im Bett einzukuscheln. Wenn die beiden allein zu Hause waren, saßen sie oft gemeinsam am Fenster – das war ihr kleines Ritual. Sobald ich das Haus verließ, trottete Keksi wie selbstverständlich zu Luca. Und dann standen sie da – Seite an Seite – und schauten mir hinterher. Zwei neugierige Gesichter, die „mal gucken wollten, wo Frauchen hingeht“.

Luca und Keksi beim gemeinsamen kuscheln.

Keksi und Luca erkunden die Welt.

Die beiden waren schon ein ganz besonderes Team.
Auch zu meinem Mann hatte Keksi über die Jahre eine enge Bindung aufgebaut – vor allem, weil er als ihr persönlicher Gourmet-Koch bekannt war. Sonntags war Keksis absoluter Lieblingstag: Dann gab es immer Rührei in Kokosfett gebraten, dazu Hähnchen mit Möhren-Süßkartoffel-Brei. Sie liebte es. Und sie wusste ganz genau: Dieses Festmahl kommt von ihrem Lieblingsherrchen.

Von Anfang an, liebte sie es in den Armen ihres Herrchens umher getragen zu werden.
Besonders niedlich auch immer mit anzusehen, wenn mein Mann von der Arbeit nach Hause kam.
Kaum stand die Haustür offen, flitzte sie in ihr Körbchen, rollte sich auf den Rücken und präsentierte ihr Bäuchlein – das musste gekrault werden. Von niemand anderem. Nur von ihm.

Tatsächlich besitze ich nur Bilder von Keksi und meinem Mann, wo sie bei ihm auf dem Arm ist…
Und dann war da natürlich auch noch unser Band – das zwischen Keksi und mir. Ein unsichtbares Band, das von Anfang an da war und bis zu ihrem letzten Tag nicht durchbrochen werden konnte. Uns gab es nur im Doppelpack.
Wie oft wurde ich angesprochen, wenn ich ohne sie unterwegs war – weil es für viele einfach ungewohnt war, mich ohne Keksi zu sehen. Wir waren ein Team. 24/7.
Zuhause, draußen – und vor allem auf der Arbeit. Als meine weltbeste Co-Therapeutin begleitete sie mich von Anfang an. Für die Bewohner war sie fester Bestandteil – nicht wegzudenken. Ohne unsere Bonbonrunde startete bei uns keine Gruppe.

Gemeinsam die Welt entdecken, dass haben wir beide am Liebsten getan.
Keksi war mein absoluter Wunsch- und Herzenshund. Und sie hat alles übertroffen, was ich mir jemals hätte vorstellen können. Sie machte alles mit. Einfach alles. Ein Leben ohne Keksi? Für mich unvorstellbar. Und jetzt sitze ich hier – ohne meine Keksi – und versuche irgendwie, meinen Alltag zu meistern. Ich versuche zwar, wieder etwas Normalität in mein Leben zu bringen – aber ehrlich gesagt: Es fällt mir sehr schwer.

Dieses Bild zeigt, wie sie war. Immer gut gelaunt.
Wie oft hat sie mich zum Lachen gebracht. Wir haben so viel gemeinsam erlebt, unzählige kleine und große Abenteuer miteinander geteilt. Und nun… bleibt all das „nur“ als Erinnerung – und gleichzeitig als größter Schatz in meinem Herzen.

Ich hab dich lieb
Als die Zeit stillstand
Rückblickend begann sich ihr Zustand nach der Kastration zu verändern. Ich weiß noch, wie sehr ich mich lange Zeit gegen diesen Eingriff gewehrt habe. Aber letztlich entschied ich mich – wie so oft – nicht für mich, sondern für sie. Keksi hatte sehr kurze Zyklen, und ihr kleines Herz war bereits geschwächt. Ich hatte große Angst, dass sie später nicht mehr narkosefähig sein würde.
Im Oktober 2024 wurde sie schließlich kastriert – und es war gut, dass wir es taten. Die Tierärztin sagte, die Gebärmutter sei bereits deutlich verändert gewesen. Zusätzlich entdeckte man drei bösartige Tumore in der Milchleiste. Die OP war lang, der Eingriff nicht ohne – und Keksi hatte große Schwierigkeiten, sich davon zu erholen. Sie war sehr schwach und klammerte sich in dieser Zeit noch intensiver an mich. Ich tat alles, um ihr Halt zu geben. Um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Und wie so oft machte ich mir große Sorgen um meine kleine Maus.

Keksi nach der OP. Da ging es ihr schon etwas besser.
Schon in dieser Zeit begann sie zu husten, und so startete eine kleine Odyssee von Tierarztbesuchen. Auch unsere Spaziergänge wurden kürzer. Ich merkte, wie schnell sie erschöpfte. Also kaufte ich einen Hundewagen – bequem, gut gefedert, perfekt für sie. So konnten wir trotzdem gemeinsam unterwegs sein. Die Welt ein bisschen entdecken, ohne dass sie sich anstrengen musste. Gerade an heißen Tagen war der Wagen Gold wert – die Hitze machte ihr immer mehr zu schaffen.

Unser letzter gemeinsamer Ausflug zum See…
Anfang Juni sagte mir mein Bauchgefühl: Lass ihr Herz nochmal von einem Spezialisten anschauen. Wir bekamen zum Glück schnell einen Termin. Die Diagnose traf mich mit voller Wucht. Ich wusste, dass ihr Herz krank war, aber so krank…dessen war ich mir nicht bewusst. Sie wurde medikamentös neu eingestellt, und tatsächlich besserte sich der Husten. Für einen kurzen Moment schöpfte ich wieder Hoffnung. Doch nach drei Wochen veränderte sich Keksi plötzlich. Ich dachte erst, sie hätte sich vielleicht nur verrenkt – aber mein Gefühl sagte: Da stimmt etwas nicht. Unsere Haustierärztin stellte ein akutes Lungenödem fest. Die Prognose: niederschmetternd. Ich brach zusammen. Mit so einer Nachricht hatte ich nicht gerechnet.
Die folgende Nacht schlief ich kaum, überprüfte ständig ihre Atmung – in ständiger Sorge, ob wir in die Klinik müssten. Doch sie überstand die Nacht, und am nächsten Tag stand ein weiterer Termin beim Herzspezialisten an. Dort wurde erneut Blut untersucht und der Blutdruck gemessen. Die Ergebnisse waren schlimm. Der Blutdruck war unterirdisch, das Blutbild schlecht. Hohe Entzündungswerte, schlechte Nierenwerte – niemand wusste, woher es kam. Sie bekam ein starkes Antibiotikum. Wir sollten zwei Tage später wiederkommen. Aber schon da sagte der Tierarzt: „Die Prognose ist schlecht. Wir müssen schauen, wo die Reise hingeht.“

Mein kleines Püppilienchen
Am Tag darauf wurde ihr Zustand nicht besser. Sie lag nur noch da, trank ununterbrochen und fiel dann wieder vor dem Wassernapf in sich zusammen. Sie zog sich zurück und suchte auch keine Nähe mehr. Ich spürte da schon, dass sie sich verabschiedet…auf ihre Weise.
Da wir nicht bis Freitag warten wollten, fuhren wir an dem Donnerstag noch einmal in eine Klinik für eine evtl. stationäre Aufnahme. Die Tierärztin dort war ehrlich.
Ein Klinikaufenthalt wäre nur noch lebenserhaltend gewesen – die Therapie aussichtslos. Und die Gefahr, dass sie dort versterben könnte, für mich furchtbar.
Sie riet uns schweren Herzens, Keksi gehen zu lassen. Ich weiß bis heute nicht, wie wir nach Hause gekommen sind. Ich war wie betäubt. Zum Glück war mein Mann da, der in all dem Chaos irgendwie die Ruhe behielt. Zu Hause angekommen, fasste ich den schwersten Entschluss meines Lebens. Keksi soll bei ihrer Familie friedlich einschlafen dürfen. Auch wenn es für mich eine unvorstellbare Überwindung war, hatte ich von Anfang an immer im Kopf. Ich entscheide für Keksi. Sie soll nicht leiden, oder künstlich am Leben erhalten werden. Das hat sie absolut nicht verdient!!! Und so vereinbarte ich mit der Tierärztin für den Freitag Nachmittag einen Termin…
Bis dahin… waren es die schlimmsten Stunden meines Lebens. Diese letzte Wartezeit – sie hat sich gezogen wie Kaugummi. Und gleichzeitig verging sie viel zu schnell. Je näher der Zeitpunkt rückte, desto mehr fragte ich mich, ist es wirklich der richtige Zeitpunkt. Ich stellte alles in Frage, konnte nicht mehr klar denken. Es war schlimm…
Am Freitagmorgen entschieden wir uns, noch einmal alle gemeinsam an den See zu fahren. Unser See. Ihr Lieblingsort. Der Ort, an dem sie immer so glücklich war. Wir legten sie in ihren Wagen. Und sie genoss diesen letzten Ausflug mit einem stillen Frieden. Sie stand sogar noch einmal auf, spürte das Wasser unter ihren Pfötchen. Ein letztes Mal.

Ein letztes Mal mit ihrer Familie an ihrem Lieblingsort.

Ein letztes Mal mit ihren kleinen Pfötchen im Wasser…
Zu Hause warteten wir.
Die Minuten bis zum Termin waren kaum auszuhalten. Als die Tierärztin kam, saßen wir alle gemeinsam auf dem Boden. Ich hatte ihre Lieblingsdecke auf meinen Schoß gelegt – darauf Keksi, ganz nah bei mir, ganz weich gebettet. Was dann geschah, läuft in meinem Kopf bis heute wie ein Film ab. Als Keksi in meinen Armen einschlief…
war nichts mehr wie es war. Es waren die schlimmsten Minuten meines Lebens. Und doch war ich in diesem Moment ganz bei ihr. So, wie sie es immer war, wenn ich sie brauchte.

Lebe wohl, mein Mädchen…
Für Keksi
Meine liebe Keksi,
ich hoffe so sehr, dass es dir gut geht – da, wo du jetzt bist. Dass du frei von allem Schmerz mit einem gesunden Herzen über grüne Wiesen flitzt, den Wind im Fell und die Sonne im Gesicht.
Seit du nicht mehr hier bist, ist nichts mehr wie es war. Die Welt dreht sich weiter – aber ohne dich fühlt sich alles anders an. Still. Leer. Und doch voller Erinnerungen an dich. Du fehlst – jeden Tag. Aber in meinem Herzen wirst du für immer bei mir sein. Mein Seelenhund, mein über alles geliebtes Püppilienchen.

Ich hab Dich lieb
Danke für alles!
Ich liebe Dich!!!
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