Ein Corgi in einer Winterlandschaft
Zwei Menschen mit ihrer Hündin auf einem Steg
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7. Dezember 2025

Warum du nicht zu lange warten solltest – Maxi`s letzte große Erinnerung

Es gibt Geschichten, die erzählen wir immer wieder. Manche, weil sie uns berühren, andere, weil sie so wichtig sind, dass wir gar nicht oft genug daran erinnern können. Und dann gibt es die Geschichten, die wir selbst erleben, die uns noch Jahre später einen Kloß in den Hals treiben und uns gleichzeitig sanft auf die Schulter tippen: „Mach es besser. Warte nicht zu lange.“

Diese Geschichte gehört genau in diese Kategorie.

Als Hundefotografin berate ich so viele Menschen, erkläre ihnen, warum es sich lohnt, rechtzeitig ein Hundeshooting zu machen und die gemeinsame Zeit in Bildern festzuhalten. Ich motiviere, erinnere und erzähle – und doch habe ich selbst den Fehler gemacht, den so viele machen: Ich habe gewartet. Zu lange.
Meine geliebte Keksi hat mich 9 Jahre begleitet, hat mein Leben geprägt, mich zur Fotografie gebracht, mich täglich zum Lachen gebracht. Und obwohl ich als Fotografin vermutlich mehr Bilder von ihr habe als die meisten Menschen von ihren Tieren … sind es gerade die gemeinsamen Fotos, die mir heute fehlen. Und die letzten Momente, die ich gern noch intensiver, noch bewusster, noch häufiger festgehalten hätte.

Vielleicht erzähle ich diese Geschichte deshalb so eindringlich. Weil ich weiß, wie weh es tut, wenn man rückblickend merkt: „Eigentlich hätte ich…“
Und genau deshalb möchte ich dir heute eine andere Geschichte erzählen – eine, die Hoffnung macht. Eine von Menschen, die rechtzeitig gehandelt haben. Eine von Liebe, Verbundenheit und Mut. Eine Geschichte über eine kleine Hündin namens Maxi.

Eine kleine Hündin auf den Weg zur Fotografin

Maxi, eine Hündin die nicht nur ein Herz berührte

Maxi – 17 Jahre voller Leben, Liebe und ihr Element, das Wasser

Manu, ihre Besitzerin und ich kennen uns schon länger, wir sind Kolleginnen. Sie wusste also genau, dass ich als Hundefotografin viele Shootings mit alten oder kranken Hunden mache. Und irgendwann sagte sie mir mit einer klaren Bitte: Sie wollte Erinnerungen festhalten. Jetzt. Nicht irgendwann. Nicht vielleicht.

Maxi war zu diesem Zeitpunkt stolze 17 Jahre alt. Eine kleine Hundedame, die im Leben schon so einiges erlebt hatte. Ihre Knochen meldeten sich, der Rücken zwackte, die Energie war nicht mehr die eines Jungspunds – völlig normal in diesem Alter. Aber Manu und ihr Mann Andreas spürten, dass die Zeit kostbar war. Und dass ein Hundeshooting ihnen für die Zukunft genau das schenken würde, was irgendwann unbezahlbar wird: Erinnerungen, die bleiben.

Schon im Vorgespräch wurde mir klar, wie besonders diese Verbindung war. Manu erzählte mir kleine Anekdoten über Maxi – Geschichten voller Lachen, Wärme und liebevollem Augenrollen. Und eine davon tauchte immer wieder auf: Maxi`s Liebe zum Wasser. Ach, wie oft hatte sie dort getobt! Egal ob See, Fluss oder Pfütze – wenn Wasser im Spiel war, gab es kein Halten mehr. Sie war die Erste, die reinsprang, die Letzte, die wieder raus wollte. Es war ihr Element. Da war sofort klar: Das Shooting musste ans Wasser. Egal wie alt sie war, egal wie das Shooting laufen würde – der Ort musste einer sein, der Teil ihrer Geschichte war.

Zwei Menschen mit ihrer Hündin auf einem Steg

Gemeinsame Zeit genießen. Erinnerungen die bleiben.

Ein Hundeshooting am See 

Wie so viele meiner Shootings fand auch dieses an einem der wunderschönen Seen rund um Markkleeberg statt. Die Sonne lag weich über dem Wasser, ein leichter Wind strich durch die Bäume und die Oberfläche des Sees glitzerte wie ein kleines Meer aus Silberpunkten. Maxi kam ganz gemächlich und schaute sich um. Man merkte: Sie wusste genau, wo sie war. Gleichzeitig war aber eben auch spürbar, dass sie nicht mehr die junge Hündin war, die früher ins Wasser gesprungen wäre, bevor überhaupt jemand „Vorsicht!“ rufen konnte. Sie war ruhiger geworden.

Und genau das war wunderschön. Hundeshootings mit Seniorenhunden haben eine ganz besondere Magie. Sie sind langsamer, stiller, emotionaler. Sie haben eine Tiefe, die oft nur entsteht, wenn man ein ganzes Leben miteinander geteilt hat. Gemeinsame Momente – festgehalten, bevor es zu spät ist. Ich beobachtete, wie Manu und Andreas sich neben Maxi setzten. Wie sie über ihr Fell strichen. Wie sie durchatmeten und einfach nur dankbar waren, dass dieser Moment gerade passierte. Keine Hektik, kein „Sitz!“, kein „Schau mal hier!“ Nur Liebe, Nur Verbindung und drei Seelen, die wussten: „Wir gehören zusammen.“

Eine Frau küsst ihren Hund

Ein Bild sagt manchmal mehr, als tausend Worte

Maxi war an diesem Tag müde, aber sie war dabei. Sie war präsent. Sie schenkte ihren beiden Menschen noch einmal ihren Blick – diesen Blick, den nur ein alter Hund hinbekommt. Ein Blick, der sagt: „Ich war mein ganzes Leben lang für euch da. Und ich bin es immer noch.“ Und diese Bilder, die dabei entstanden, sind heute unbezahlbar. Wenn ein Hund geht – bleiben die Erinnerungen

Das Shooting ist mittlerweile einige Zeit her, und Maxi ist inzwischen über die Regenbogenbrücke gegangen. Als Manu mir die Nachricht schrieb, saß ich lange still da. Solche Nachrichten tun weh, egal wie oft ich sie bekomme. Man verliert nie die Routine im Abschiednehmen. Und doch war da auch eine andere Emotion: Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, dass wir an diesem Tag draußen waren. Dass wir all diese Momente eingefangen haben. Dass Maxi noch einmal zeigen durfte, wer sie war. Für Manu und Andreas bedeuten diese Fotos heute die Welt. Sie sind das letzte Kapitel einer langen, tiefen Freundschaft – festgehalten für immer. Und ich weiß, dass diese Erinnerungen ihnen Kraft geben, Trost spenden und die Liebe zu Maxi lebendig halten.

Hundeeltern mit ihrem Hund

Gemeinsam den Weg gehen. Bis zum Schluß

Warum ich dir diese Geschichte erzähle

Weil ich nicht möchte, dass dir dasselbe passiert wie mir. Weil ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn der Moment verpasst wurde. Und weil ich gleichzeitig weiß, wie kostbar es ist, wenn man rechtzeitig handelt.

Ein Hundeshooting ist nicht einfach ein Fotoshooting. Es ist nicht „ein paar Bilder machen“. Es ist ein kleines persönliches Zeitgeschenk. Eine Möglichkeit, eure Geschichte für immer einzufrieren. Manchmal sagen Kunden:
„Ach, wir machen das später“, „Gerade ist so viel los“, „Wir warten nochmal ab.“ Aber Hunde warten nicht. Sie leben im Jetzt. Und genau deshalb sollten wir es auch tun.

Maxi inmitten ihrer Hundeeltern

Ein herzliches Dankeschön

An dieser Stelle möchte ich mich ganz besonders bei Manu und Andreas bedanken. Danke, dass ihr mir euer Vertrauen geschenkt habt und mir erlaubt habt, diese kostbaren Momente mit Maxi festzuhalten. Eure Offenheit, eure Liebe zu Maxi und eure Herzenswärme haben dieses Shooting zu etwas ganz Besonderem gemacht.

Maxis Vermächtnis – und ein stiller Schubs an dich

Maxis Geschichte ist ein liebevoller Reminder:
Wenn du darüber nachdenkst, ein Hundeshooting zu machen – mach es. Nicht irgendwann. Sondern dann, wenn dein Herz dir sagt: „Es wäre schön.“ Du musst keinen großen Anlass haben. Du musst nicht warten, bis dein Hund krank ist oder alt.
Du musst nicht erst einen „perfekten Tag“ oder „den perfekten Moment“ abpassen. Der perfekte Moment ist immer jetzt. Eure Geschichte verdient es, erzählt zu werden, und ich freue mich, sie für euch einzufangen.

Steffis-Fotounikate

Über die Autorin:

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Stefanie Kappe

Stefanie Kappe ist Hundefotografin und Hundemama im Herzen. Ihre Hündin Keksi begleitete sie viele Jahre und wurde zu ihrer größten Inspiration. Die gemeinsamen Abenteuer in der Natur prägten ihren Blick für echte, berührende Momente. Heute führt sie ihre Arbeit mit all den Erinnerungen weiter, die Keksi ihr mit auf den Weg gegeben hat.